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Montag, den 4. August 2025

Gesunde Produkte aus regenerativer Landwirtschaft

PETO30plus informiert sich über den Marienhof

In Gummistiefeln erwartet der Marienburg-Betreiber Alexander Zimmer seine Gäste vor dem neuen High-Tech-Verkaufscontainer an der Bleer Straße. PETO30plus hat zu einem Themenabend mit einer Besichtigung des Marienhofes eingeladen und sehr viele Menschen aller Altersgruppen sind dieser Einladung gefolgt.

Seit 2023 betreibt Alexander Zimmer mit der fachkundigen Unterstützung von Agrarbetriebswirt Robert Groß auf einem acht Hektar großen Gelände regenerative Landwirtschaft. Hier versucht Zimmer mit seinem landwirtschaftlichen Modell neue Wege bei der Herstellung von gesunden Lebensmitteln zu beschreiten. Mit dem Wissen, dass die Gastronomie und Landwirtschaft eng miteinander verzahnt sind, werden viele Produkte, die in der Marienburg im Tagungsbetrieb und bei anderen Veranstaltungen auf den Tisch kommen, auf den hofeigenen Feldern produziert.

Bereits mit einem Blick durch die Fenster des neuen Verkaufscontainers ist das Sortiment des Tages zu erkennen: Salate, Gurken, Zucchini, Auberginen, Staudensellerie und rote Beete sind im Angebot und pflückfrisch vor wenigen Stunden in die Körbe einsortiert worden. Eier, Fleisch sowie Gewürze und andere Kleinigkeiten liegen ebenfalls in den Regalen oder im Kühlschrank. Alexander Zimmer, Robert Groß und Marienburg-Mitarbeiterin Nina Buschenhofen berichten von den unterschiedlichen Gemüse- und Salatpflanzen, die sie säen und ernten. Besonders stolz ist Groß auf seine Tomatenpflanzen, die allmählich reif für die Ernte sind. Fragen der Besucher und Besucherinnen nach Möhren, Mangold, Kohlrabi oder Kartoffeln werden bejaht, stehen also längst im Pflanz- und Ernteplan des Marienhofs. Da auf den Feldern in der Nähe des Rheins nahezu immer ein gut spürbarer Wind weht, finden sich Sonnenblumenreihen zwischen den Gemüseanpflanzungen, um empfindlichere Pflanzen vor zu viel Wind zu schützen.

Die Informationen über Gemüse, Salate und Blumen sind spannend – sogar die Kinder zeigen sich sehr interessiert und stellen viele Fragen dazu. Aber als es schließlich zu den Tieren geht, kennt die Begeisterung keine Grenzen mehr. Hier flattern die Hühner, da laufen vier kleine Ziegen über die Weide, drei Esel galoppieren frei über das Gelände und mischen sich mit einem lauten „IA“ unter die Besucherinnen und Besucher. Aus den einst kleinen, süßen Ferkeln sind mittlerweile zwei riesige Schweine geworden, die unter tiefem Grunzen durch ihre matschige Koppel laufen. Hier sieht man am besten, was Alexander Zimmer meint, wenn er davon berichtet, dass die Böden von den unterschiedlichen Tieren „bearbeitet“ werden.

Immer wieder betont Zimmer den Versuchscharakter seines Hofes: bei der Anpflanzung von bestimmten Gemüsesorten, bei der Tierhaltung, aber auch bei der Flächengestaltung des Projektes. So waren in den vergangenen Jahren viele Obstbäume auf einem Gelände nahe der Bleer Straße gepflanzt worden, von denen jedoch viele auf den zu nassen Böden nicht überleben konnten. Extrem feuchtes Wetter mit zu viel Wasser führte zu einem Absterben etlicher Bäume. Das andere Wetterextrem, das der Landwirtschaft zu schaffen macht, ist die Wärme, bei der das Wasser dann wiederum fehlt. Hier hilft nur ein Umdenken. So plant Zimmer mit seiner Crew, diesen Bereich völlig umzugestalten und den Teich, der dort sowieso schon vorhanden ist, auszudehnen. Die überlebenden Bäume werden dann einen anderen Platz auf dem Hofgebiet finden.

Beim Erzählen von verschiedenen Gedankenansätzen, Umsetzungsversuchen und Planungsanpassungen wird deutlich: Das Team des Marienhofes ist sehr engagiert und experimentierfreudig. Alexander Zimmer sagt, dass er und sein Team sich über die Unterstützung der Stadt Monheim am Rhein freuen, aber auch sehr enttäuscht über die weiterhin ablehnende Haltung des Kreises Mettmann sind, der die Errichtung jeglicher Gebäuden im Landschaftsschutzgebiet ablehnt, obwohl hier doch eigentlich in vorbildlicher Form das geschieht, was man sich im Sinne eines langfristigen Umdenkens in der Landwirtschaft wünscht.

Zwei versprochene Programmpunkte bei der Besichtigung des Marienhofes bleiben am Ende noch offen: das „betreute Einkaufen“ im neuen Container und die Schafherde. Letztere ist leider zu weit entfernt auf den Deichen im Einsatz und mit Blick auf die dunklen Wolken beschließen alle, doch lieber den trockenen Rückweg anzutreten. Einige Kinder sind zwar enttäuscht, werden aber von ihren Eltern – ganz nach dem Motto: Es gibt nur saubere Kinder oder glückliche Kinder – auf den Heimweg gebracht. Dem Einkaufen steht jedoch nichts im Wege und geduldig erklärt Alexander Zimmer die Technik des neuen Verkaufscontainers. Mit Girokarte oder Handy loggen sich einige ein und betreten den kleinen Verkaufsraum. Übersichtlich und anschaulich hergerichtet kann jetzt Ware ausgesucht und auf die digitale Kasse gelegt werden. Eine Roboterstimme gibt Anweisungen, falls irgendetwas noch nicht richtig ist. Fünf Kameras überwachen den Einkauf, sodass keine unerfreulichen Überraschungen für den Marienhof entstehen.

PETO-Bürgermeisterkandidat Lucas Risse und seine Frau Julia entscheiden sich noch schnell für den Einkauf fürs Abendessen und tragen ihre erntefrischen Produkte zum Fahrrad. „Wir sind sicherlich nicht zum letzten Mal hier einkaufen gewesen“, meint Risse. „Und ich denke, dass unsere heutige Besichtigung wirklich informativ für die vielen Besucherinnen und Besucher war. Die Möglichkeit, 24/7 frische Salate oder Gemüse von den Feldern direkt vor der Haustür zu bekommen, ist toll. Ich wünsche dem Marienhof-Team um Alex Zimmer jedenfalls ganz viel Erfolg mit seinem innovativen Projekt und sage ihm meine volle Unterstützung zu.“

 

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