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Montag, den 14. Juli 2025

Muslimischer Friedhof beschlossen

Betrieb durch islamischen Trägerverein

Monheim am Rhein bekommt einen muslimischen Friedhof. Einstimmig fasste der Stadtrat in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch, den 9. Juli den Beschluss den nördlichen Teil des Waldfriedhofs an einen von den beiden islamischen Gemeinden in Monheim am Rhein gegründeten Trägerverein abzugeben. Die PETO-Ratsfrau und Vorsitzende des städtischen Integrationsrates Melissa Ergen begrüßt die Entscheidung: „Mit unserer Politik haben wir immer schon das Ziel verfolgt, Monheim am Rhein zu einer Stadt für alle zu entwickeln. Dabei spielen auch der interreligiöse Dialog und die Gleichberechtigung aller in der Stadt vertretenen Glaubensrichtungen eine wichtige Rolle.“

„Auch nach dem Lebensende eines Menschen besteht der Wunsch, das geliebte Familienmitglied dem Glauben und den geltenden islamischen Riten entsprechend zu bestatten. Diesem legitimen Wunsch der muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger kann jetzt endlich mit einem eigenen Friedhof entsprochen werden“, so Ergen. „Ich freue mich sehr über den Ratsbeschluss, dem tatsächlich alle Parteien folgen konnten. Das war bei anderen Themen zu diesem Thema in der Vergangenheit leider nicht immer so.“

Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Friedhofsprojekt.

Wo genau soll der Friedhof eingerichtet werden?

Bereits seit 2015 gibt es auf dem nördlichen Bereich des städtischen Waldfriedhofs im Bereich der Baumberger Chaussee und der Niederstraße keine Bestattungen mehr, da die Anzahl der Sargbestattungen stark abnimmt. Um die allgemeinen Friedhofsgebühren nicht weiter erhöhen zu müssen, beschloss der Rat damals die Stilllegung dieses Bereichs. Durch geringere Pflegemaßnahmen konnten somit Arbeitsleistungen eingespart werden. Zwar werden dort noch einige Gräber von Angehörigen gepflegt, aber spätestens 2040 laufen alle Ruhezeiten aus und der komplette Bereich wird an den neu gegründeten Trägerverein „Muslimischer Friedhof Monheim“ übergeben. Bis dahin werden den muslimischen Glaubensgemeinschaften sukzessive Teilbereiche zur Verfügung gestellt. Wie bei den beiden christlichen Friedhöfen im Stadtgebiet wird die Stadt auch für den muslimischen Friedhof die Friedhofsaufsicht ausüben.

Weshalb ist der Wunsch nach einem muslimischen Friedhof größer geworden?

Viele Verstorbene der ersten Generation werden in ihr Heimatland überführt und dort bestattet. Bei Reisen in das Herkunftsland besucht die Familie dann das Grab. Die Monheimerinnen und Monheimer der zweiten und dritten Generation verbringen ihr Leben und auch zunehmend ihren Lebensabend hier. Damit wächst der Wunsch, vor Ort und in der Heimat Monheim am Rhein beigesetzt zu werden. Für die Familienmitglieder ermöglicht die Nähe des letzten Ruheortes einen häufigeren Besuch und regelmäßige Grabpflege, was oftmals eine wichtige Rolle in der Trauerbewältigung darstellt.

Was unterscheidet den muslimischen Friedhof vom bisherigen städtischen Friedhof?

Auf dem muslimischen Friedhof können zukünftig Gemeindemitglieder nach den religiösen und kulturellen Vorgaben des Islam bestattet werden. Dieses bedeutet beispielsweise, dass in den Richtung Mekka weisenden Grabstellen Bestattungen ohne Sarg möglich sind. Dass der Friedhof unter der Verwaltung der beiden islamischen Gemeinden steht, wird für viele Angehörigen eine verlässliche Garantie darstellen, dass die muslimischen Bestattungsvorschriften auch wirklich eingehalten werden. Ein wichtiges Kriterium für gläubige Muslime ist dabei die Sicherheit einer ewigen Ruhestätte.

 

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