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Sonntag, den 15. Juni 2008 | PETO-Blatt-Artikel

Zoff um ein Darlehen

von Daniel Zimmermann

Als im Stadtrat im nicht-öffentlichen Sitzungsteil über eine Finanzhilfe für die Sportfreunde Baumberg diskutiert wurde, waren nicht alle Ratsmitglieder begeistert: 80.000 € sollte die Stadt dem in die Krise geratenen Verein zur Verfügung stellen, damit dieser seine Steuerschulden beim Finanzamt begleichen kann. Der inzwischen in Haft befindliche ehemalige Schatzmeister hatte seinen Sportfreunden ein wahres finanzielles Trümmerfeld hinterlassen und die Nachforderungen durch das Finanzamt maßgeblich verursacht.

Um den Verein aus der prekären Situation zu retten, hatten die jetzigen Verantwortlichen alle Hebel in Bewegung gesetzt: Im Verein sollte ein strikter Sparkurs eingeschlagen werden. Die Stadt bat man darum, das Vereinsheim zu beleihen und den Sportfreunden einen Kredit zu geben, der zur Tilgung der ausstehenden Steuerschuld genügen würde. Außerdem hatte sich das Finanzamt herunterhandeln lassen, da die Sportfreunde glaubhaft machen konnten, höhere Forderungen gar nicht begleichen zu können.

Für die PETO-Fraktion entschieden wir uns jedoch im Stadtrat dafür, mit Enthaltung zu stimmen, was wir eigentlich nur sehr selten tun. Wir konnten uns nämlich noch sehr gut an das Argument der Stadtverwaltung und der meisten Parteien im Rat erinnern, als das Sojus vor der Pleite stand. Damals ging es auch um Steuerschulden, und zwar in einer Höhe von rund 20.000 €. Doch immer hieß es, dass die Stadt keine Vereine vor der Insolvenz retten könne. Die Vorstandsmitglieder des Sojus mussten das Geld schließlich aus eigener Tasche aufbringen und der Verein wurde dem Insolvenzverwalter übergeben.

Jetzt war alles ganz anders: Den Sportfreunden muss geholfen werden, war der Tenor. Und kaum jemand hatte ein Problem damit, das Vereinsheim zur Sicherheit zu nehmen, das die Sportfreunde ursprünglich mit Geldern der Stadt erbaut hatten. Zwar waren auch wir der Meinung, dass eine Insolvenz der Sportfreunde verhindert werden sollte – schließlich leistet der Verein auch eine beachtliche Jugendarbeit und hat unheimlich viele Mannschaften – trotzdem konnten wir dem Darlehen nicht kritiklos zustimmen.

Die meisten anderen Ratsmitglieder waren für den Kredit. Doch kritische Töne gab es fast aus allen Fraktionen.

Was eigentlich geheim bleiben sollte, war es am nächsten Tag schon nicht mehr. Um es salopp zu sagen: Irgendein Hinterbänkler aus dem Rat muss einen großen Skandal gewittert haben und hat uns an die Presse verpetzt.

Dabei hat sie oder er sich jedoch als echtes Rindvieh erwiesen: Der große Skandal blieb nämlich aus. Stattdessen berichteten auch die Zeitungen kritisch über das Darlehen und die Sportfreunde ärgerten sich. Seit das Geschäft mit der Stadt öffentlich wurde, ist der ausgehandelte Nachlass beim Finanzamt in Gefahr. Wenn die Stadt für die Steuerschuld mit einem Darlehen einspringt, so die Argumentation der Finanzbeamten, warum sollte man dann noch die Steuerschuld mindern?

Für die Sportfreunde könnte das bedeuten, dass sie mit ihrem Finanzplan für die Zukunft noch weiter beschäftigt sein.

 

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