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Montag, den 1. September 2008 | Anträge und Stellungnahmen

Größenangleichung der Eingangsklassen in Baumberg

Die Fraktion PETO beantragt

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, die Möglichkeit einer Begrenzung der Eingangsklassen der Baumberger Grundschulen zu überprüfen und die Ergebnisse in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport zu präsentieren.
  2. Sollte eine solche Begrenzung nicht möglich sein, wird die Verwaltung beauftragt, Gespräche mit den Baumberger Grundschulen führen, um ein „Gentlemen Agreement“ abzuschließen, dass die Klassenstärken der Schuleingangsklassen der einzelnen Schulen aneinander annähert. Die gemeinsame Erklärung ist von allen Beteiligten zu unterschreiben.

Zur Begründung

In den letzten Monaten wurde das Thema „Grundschulen“ heftig debattiert. Auf Grund der sinkenden Schülerzahlen insbesondere im Stadtteil Baumberg waren Politik und Verwaltung gezwungen zu handeln. Die Begrenzung auf insgesamt fünf Züge in Baumberg war unumgänglich. Hierfür war die Tatsache, dass die Schulen für eine ausreichende Lehrerversorgung eine gewisse Klassendurchschnittsgröße einhalten müssen, ausschlaggebend. Ohne die Begrenzung der Züge in Baumberg wäre eine ausreichende Lehrerversorgung schon ab dem Schuljahr 2010/2011 nicht mehr möglich gewesen.

Die Stadtverwaltung hat uns – beruhend auf § 93 SchulG NW sowie der Verordnung zu § 93 Abs. 2 SchulG NW –folgende Zahlen an die Hand gegeben:

Stundenbedarf für einen Zug

  • 1. Klasse: 20 Wochenstunden
  • 2. Klasse: 22 Wochenstunden
  • 3. Klasse: 25 Wochenstunden
  • 4. Klasse: 27 Wochenstunden
  • Insgesamt: 94 Wochenstunden

Des Weiteren stellte uns die Verwaltung die folgende Faustformel vor: „Ein Kind ‚erwirtschaftet‘ eine Unterrichtsstunde.“ Folglich benötigt eine Grundschule pro Zug etwa 94 Kinder, um auf eine ausreichende Lehrerstundenzahl zu kommen.

Laut Schulentwicklungsplan ergaben sich in Baumberg für das Schuljahr 2007/2008 folgende Zahlen:

  • Alexander-von-Humboldt | Soll 188 | Ist 184 | Differenz -4
  • Geschwister-Scholl | Soll 188 | Ist 180 | Differenz -8
  • Winrich-von-Kniprode | Soll 188 | Ist 212 | Differenz +24
  • Baumberg gesamt | Soll 564 | Ist 576 | Differenz +12

Während die Alexander-von-Humbold-Schule letztes Schuljahr 4 Lehrerstunden und die Geschwister-Scholl-Schule 8 Lehrerstunden zu wenig hatten, konnte die Winrich-von-Kniprode-Schule ein Plus von 24 Stunden verzeichnen.

Bei Zugrundelegung der aktuellen Anmeldezahlen –- entnommen der jüngsten Schulstatistik der Stadtverwaltung - bedeutet dies für das Schuljahr 2008/2009:

  • Alexander-von-Humboldt | Soll 188 | Ist 178 | Differenz -10
  • Geschwister-Scholl | Soll 188 | Ist 172 | Differenz -16
  • Winrich-von-Kniprode | Soll 188 | Ist 220 | Differenz +32
  • Baumberg gesamt | Soll 564 | Ist 570 | Differenz +6

Im laufenden Schuljahr müssen somit zwei der Baumberger Grundschulen 10 bzw. 16 Unterrichtsstungen pro Woche kompensieren, während die Winrich-von-Kniprode-Schule ihren „Überschuss“ weiter ausbauen kann.

Im Schuljahr 2009/2010 stellt sich die Frage, inwieweit eine gleichmäßige Auslastung der Schulen ermöglicht werden kann, um eine ausgeglichenere Lehrerverteilung an alle Baumberger Grundschulen zu ermöglichen. Eine wünschenswerte Verteilung wäre unserer Meinung nach folgende:

  • Alexander-von-Humboldt | Soll 188 | Ist 187 | Differenz -1
  • Geschwister-Scholl | Soll 188 | Ist 179 | Differenz -9
  • Winrich-von-Kniprode | Soll 188 | Ist 222 | Differenz +34
  • Baumberg gesamt | Soll 564 | Ist 588 | Differenz +24

Würde sich im Schuljahr 2009/2010 eine solche Einschulungssituation ergeben, wäre das Defizit an der Alexander-von-Humbold-Schule und der Winrich-von Kniprode-Schule im Vergleich zum Vorjahr nicht mehr so gravierend. Ohne ein Handeln der Politik ist eine Gewichtung in Richtung Winrich von Kniprode-Schule wahrscheinlicher.

Natürlich gönnen wir der Winrich-von-Kniprode-Schule diese komfortable Situation und sind uns sicher, dass die zusätzlichen Lehrerstunden nicht im Sande verlaufen, sondern den Kindern zu Gute kommen.

Das ändert aber nicht an der Situation, wie sie sich für die beiden anderen Grundschulen darstellt, die bis zu zwei Unterrichtsstunden pro Klasse und Woche kompensieren müssen. Wir sehen darin die Chancengleichheit der Grundschulkinder verletzt, die alle einen Anspruch auf vollständigen Unterricht haben.

Wir sind daher der Meinung, dass einer solch immense Unterversorgung an Lehrkräften, wie es sich im Schuljahr 2009/2010 zwingend darstellen wird, schleunigst entgegenzuwirken ist. Sicherlich wird die beschlossene Begrenzung der Zügigkeiten in Baumberg mittelfristig wohl positiv auf die sich hier stellende Problematik auswirken. Sie löst das Problem, wie dargestellt, aber nicht vollständig. Aus Gründen der Chancengleichheit ist es aus unserer Sicht daher geboten im Rahmen unserer Möglichkeiten alsbald eine Regelung zu finden.

Nachfragen beim Schulamt sowie der unteren Schulaufsichtsbehörde ließen uns erkennen, dass unterschiedliche Rechtsauffassungen darüber bestehen, ob wir eine Begrenzung der Eingangsklassen beschließen können. Um eine verbindliche Auskunft zu erhalten beantragen wir die o.g. Prüfungen und den alternative Auftrag.

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