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Donnerstag, den 27. November 2025

Mehr Photovoltaik in der Monheimer Altstadt

PETO bringt Antrag zur Änderung der Altstadtsatzung ein

Wie lassen sich der Klimaschutz und der Denkmalschutz am besten miteinander vereinen? – Über diese Frage streiten Expertinnen und Experten schon lange. Für die nächste Sitzung des Monheimer Stadtrats hat die PETO-Fraktion nun einen Antrag gestellt, der diese Frage für die Altstadt beantworten soll.

„Das Ziel ist es, dass in der Monheimer Altstadt künftig Photovoltaik- und Solarthermieanlagen unter definierten Bedingungen zugelassen werden können“, erläutert Lucas Risse, der Co-Vorsitzende der PETO-Fraktion. Dabei soll die Altstadtsatzung so überarbeitet werden, dass Photovoltaik-Anlagen nicht mehr grundsätzlich verboten sind, sondern durch klar definierte, gestalterische Kriterien geregelt wird, in welcher Art und Weise diese auf den Dachflächen zur Straße hin installiert werden können. „Wir wollen eine Lösung für alle Eigentümerinnen und Eigentümer, die Klimaschutz ermöglicht und gleichzeitig die besondere denkmalrechtlich geschützte Atmosphäre der Altstadt erhält“, erklärt Lucas Risse. „Mit klaren Regeln schaffen wir Transparenz und Planungssicherheit für alle Beteiligten und gewährleisten außerdem, dass das historische Altstadtbild nicht beeinträchtigt wird.“

Hintergrund für den Antrag ist die Empfehlung des Gestaltungsbeirates für die Monheimer Altstadt, die Altstadtsatzung dahingehend anzupassen, dass moderne erneuerbare Energiesysteme möglich werden. Der Gestaltungsbeirat wurde zur externen Beratung für alle Bauvorhaben im Denkmalbereich der Monheimer Altstadt bereits vor einigen Jahren gegründet. Neben dieser Empfehlung unterstützt auch die jüngste Rechtsprechung den Ansatz. So hat das Oberverwaltungsgericht NRW im November 2024 entschieden, dass eine pauschale Ablehnung von Photovoltaik-Anlagen im Denkmalbereich nicht mehr zeitgemäß ist und in der Abwägung zwischen Denkmalschutz und Klimaschutz in der Regel die Nutzung von erneuerbaren Energien Vorrang erhalten soll.

Die PETO-Fraktion greift diese Rechtsprechung und die Empfehlung des Beirates in ihrem Antrag auf. „Wenn wir unser Ziel, dass Monheim am Rhein bis spätestens 2035 die Klimaneutralität erreichen soll, ernst nehmen, müssen wir auch in der Altstadt die Nutzung von erneuerbaren Energien zulassen“, betont Lucas Risse.

In der aktuell geltenden Altstadtsatzung sind Photovoltaik- und Solarthermieanlagen auf von öffentlichen Flächen einsehbaren Dachflächen grundsätzlich untersagt. Ausnahmen sind zwar möglich, doch die Satzung enthält bisher keine Kriterien, nach denen über solche Ausnahmen entschieden wird. Die PETO-Fraktion möchte diese Regelung konkretisieren. In Zukunft sollen Photovoltaik-Anlagen immer dann genehmigungsfähig sein, wenn sie in die Dachfläche integriert oder flächenbündig angebracht sind, farblich zur Dacheindeckung passen, keine störende Blendwirkung erzeugen, grundsätzlich rückbaubar sind und das historische Erscheinungsbild nicht beeinträchtigen.

„Es werden heute technisch hochwertige Lösungen angeboten, die optisch völlig unauffällig sind. Solche Möglichkeiten wollen wir jetzt auch im denkmalgeschützten Bereich der Altstadt nutzbar machen“, erklärt Lucas Risse. Mittlerweile wurde eine Vielzahl von Systemen entwickelt, die speziell für sensible Stadtbereiche geplant sind. So gibt es beispielsweise dachintegrierte Photovoltaik-Module, die die Dachdeckung ersetzen, oder aber farblich angepasste Module in Ziegeloptik bzw. matter Gestaltung. Dieser technologische Fortschritt ermöglicht eine optisch verträgliche Integration solcher Systeme, die das Altstadtbild nicht beeinträchtigt.

Zusätzlich zur Satzungsänderung fordert die PETO-Fraktion ein Gestaltungskonzept „Photovoltaik in der Altstadt“. Dieses soll unter anderem festlegen, welche Systeme geeignet sind und wo Anlagen sinnvoll und optisch verträglich platziert werden können. Außerdem soll die Stadt Informationsangebote bereitstellen, damit interessierte Eigentümerinnen und Eigentümer schnell nachvollziehen können, was zulässig ist und was nicht.

Mit der Änderung möchte die PETO-Fraktion eine praxisgerechte, rechtssichere und gestalterisch hochwertige Lösung schaffen, um Klimaschutz und Denkmalschutz gleichrangig zu berücksichtigen. „Uns ist natürlich wichtig, dass die Altstadt auch künftig geschützt bleibt“, betont Lucas Risse. „Aber wir wollen ebenfalls, dass sie Teil der Energiewende werden kann. Beides wird möglich, wenn der Stadtrat unseren Antrag annimmt und die Altstadtsatzung entsprechend überarbeitet wird.“

Antrag herunterladen (pdf, 1,7 MB)

 

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