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Samstag, den 15. November 2025
In der ersten Sitzung des neu gewählten Stadtrats am 5. November hat die neue Ratsmehrheit aus CDU, SPD, Bündnis ‘90/Die Grünen und FDP das Planverfahren für die Marina am Greisbachsee gestoppt. Die PETO-Fraktion kritisiert diese Entscheidung, denn damit werde die Chance vertan, den Greisbachsee für die Allgemeinheit zu öffnen. Auch das persönliche Verhalten der Bürgermeisterin wird hinterfragt.
„Noch im Wahlkampf hatten die Vertreterinnen und Vertreter der Wienecke-Koalition und auch die Bürgermeisterin selbst eine Öffnung des Sees befürwortet“, stellt Lucas Risse, der Co-Fraktionsvorsitzende der PETO fest. „Davon ist nach der Wahl keine Rede mehr. Die Möglichkeit, den See für Spaziergänger und Wassersport zugänglich zu machen, wird einfach ausgeschlossen. Unser Kompromissvorschlag, die Marina-Planung zwar zurückzustellen, aber gleichzeitig den Weg für eine Öffnung des Sees freizumachen, wurde abgelehnt.“
Konkret wollte die PETO-Fraktion erreichen, dass Freizeitnutzungen am und im Wasser ermöglicht werden – mit Spazierwegen, Aussichtspunkten, Stand-Up-Paddling, einem Ruder- oder Tretbootverleih, Grillplätzen und weiteren Angeboten. „Leider wurde der PETO-Antrag von der neuen Ratsmehrheit abgelehnt“, so Lucas Risse. „Damit bleibt das Areal entgegen den Wünschen der meisten Monheimerinnen und Monheimer ein abgeschotteter Privatsee. Spätestens bei dem von der Stadtverwaltung ausgerichteten ‚Meerfest‘ haben viele Menschen erlebt, welches Potenzial dieser Ort für unsere Stadt hat. Die Vorfreude auf eine Öffnung des Sees war greifbar. Die Menschen wollen den See erleben, nicht nur davon reden hören.“
Den von der Ratsmehrheit gefassten Beschluss zur Einstellung der Marina-Planung hält die PETO-Fraktion für reine Symbolpolitik. Lucas Risse stellt klar: „Die Mittel für die Vorplanung der Marina sind bereits verausgabt, laufende Gutachten stehen kurz vor dem Abschluss, und das im Anschluss vorgesehene Planfeststellungsverfahren hätte ohnehin erst durch den Rat beschlossen werden müssen. Das Einstellen des Verfahrens spart also weder Geld noch Aufwand – es ging der Ratsmehrheit offensichtlich allein darum, ein politisches Signal zu setzen.“
Wie solche Signale funktionierten, führt Lucas Risse aus, habe man bereits kurz zuvor erleben können, als die neu gewählte Bürgermeisterin an ihrem ersten Arbeitstag dem privaten Eigentümer des östlichen Seeufers einen Besuch abgestattet habe: „Herr Brors behauptet schon seit Monaten, die Stadtverwaltung habe ihm rechtswidrig den Zugang zu seinem Seegrundstück versperrt. Das ist falsch. Tatsächlich gibt es ein solches Wegerecht nämlich überhaupt nicht. Herr Brors hat, was er gerne verschweigt, die von ihm angestrengten Gerichtsprozesse in zwei Instanzen verloren und ein von der Stadt angebotene alternative Zuwegung einfach ignoriert.“ Stattdessen wolle der selbsternannte Naturschützer sein Privatgrundstück unmittelbar entlang einer von der Stadt zu schützenden Rekultivierungsfläche erreichen. Und die Bürgermeisterin habe das als eine ihrer ersten Amtshandlungen ermöglicht.
„Damit betreibt die neue Verwaltungsspitze Klientelpolitik zugunsten eines einzelnen Teileigentümers, der den See weiterhin als privaten Rückzugsort erhalten möchte“, kritisiert Lucas Risse. „Und das obwohl zwei Drittel des Sees der Stadt gehören und das öffentliche Interesse an einer Öffnung stetig wächst. Einzelinteressen werden hier offensichtlich höher gewichtet als die Interessen der Allgemeinheit.“ Dass es sich bei der von diesem Vorgehen profitierenden Person um einen Bürger handele, der die Bürgermeisterin im Wahlkampf unter anderem mit KI-generierten Texten und Bildern in den sozialen Medien unterstützt hat, habe einen heiklen Beigeschmack.“
„Mit ihrem ersten offiziellen Handeln nutzt die neue Bürgermeisterin die ihr verliehene Macht, um einem Unterstützer aus dem Wahlkampf einen Gefallen zu tun. Das hat mit Verantwortung für die Stadt nichts zu tun“, konstatiert Lucas Risse.
Er kritisiert außerdem, dass die von der Stadtverwaltung im Internet geschaltete Informationsseite über den Greisbachsee unmittelbar im Anschluss an die Ratssitzung abgeschaltet worden sei. Lucas Risse: „Damit verschwindet nicht nur eine Plattform, die vielen Monheimerinnen und Monheimern erstmals Informationen zum Greisbachsee nähergebracht hat, sondern es verschwinden auch wichtige Unterlagen zur Planung, zu den Gutachten und zur Bürgerbeteiligung.“ Lucas Risse zeigt sich verwundert: „Bei jeder Gelegenheit im Wahlkampf und noch in ihrer Einführungsrede in der ersten Ratssitzung hat die neue Bürgermeisterin betont, wie wichtig ihr Transparenz und der Dialog sind. Direkt im Anschluss zur Ratssitzung veranlasste sie jedoch, dass die Marina-Homepage heimlich abgeschaltet wird. Wir halten das für ein falsches Signal. Die Transparenz ist hier offensichtlich nur ein Lippenbekenntnis.“
Damit sich alle Interessierten weiterhin informieren können, stellt PETO die wichtigsten Dokumente zur Marina Greisbachsee zum Download bereit.
Antrag der PETO-Fraktion „Weitere Planungen am Greisbachsee“ (pdf, 88 kB)
Marina-Visualisierungen von Bloomimages auf „monheim-bekommt-meer.de" (pdf, 19,6 MB)
FAQs zur Marina auf „monheim-bekommt-meer.de", Stand 05.09.2025 (pdf, 43 kB)
Entwicklungsstudie Strauchwerk, ISR und Althoff & Lang vom 20.09.2021 (pdf, 17,3 MB)
Plausibilitätsuntersuchung Medimare vom 30.08.2021 (pdf, 2,1 MB)
Präsentation CDM Smith vom 28.05.2020 (pdf, 4,6 MB)
Machbarkeitsstudie CDM Smith vom 14.05.2020 (pdf, 3,5 MB)
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