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Montag, den 9. Juni 2008 | Blogeintrag

Gusswanne mit Seilzug

von Daniel Zimmermann

„Dicke Mädchen haben schöne Namen heißen Tosca, Rosa oder Carmen“, schallt es uns entgegen, als wir die Monheimer Altstadt erreichen. Man könnte denken, es wäre Karneval. Tatsächlich zeigt der Kalender Juni und die Marienburggarde hat zu ihrem zweiten Badewannenrennen eingeladen.

Strohballen und Absperrungen am Straßenrand begrenzen die Rennstrecke, die vom Pfannenhof über den Alten Markt und wieder zurück Richtung Schelmenturm führt. Insgesamt haben sich 32 Teams angemeldet, sehr viele davon mit eigenen Badewannen.

Im Fahrerlager angekommen ist uns schnell klar, dass unsere Wanne wie schon im letzten Jahr eins der eher simplen Modelle darstellt. „Einen Konstrukteurspreis werden wir damit sicher nicht gewinnen“, mag sich Andreas denken, der wieder im PETO-Team mitmacht und auch fleißig beim Basteln geholfen hat.

Wir betrachten ehrfürchtig die anderen Wannen, an denen erwachsene Männer tage- und wochenlang gebohrt, geschweißt und lackiert haben. Bei den Baumberger Kita-Piraten sind echte Autoräder mit Handbremse verbaut, andere Teams setzen auf ausrangierte Gokart-Gestelle, die sie unter ihre Wannen geschweißt haben. Doppelte Lenkgestänge mit Sportlenkrad gehören praktisch zum Standard.

Wir dagegen haben ein paar Holzbalken und Sackkarrenräder verbaut. Unsere Lenkung besteht aus einem mehrfach umgelenkten Seilzug mit alten Expandergriffen. Außerdem tragen wir Bademäntel und haben unsere emaillierte Gusswanne mit einigen Quietscheentchen geschmückt. Im Rennen wird sich zeigen, wie gut wir mit den ausgeklügelten Gefährten der Konkurrenz mithalten können.

Gerd Lohmann von der Marienburggarde gibt den Startschuss für die erste Runde. In jeweils zwei Läufen fahren die Teams um die beste Gesamtzeit. Sabine nimmt in der Wanne Platz. Gemeinsam mit Alex und mir startet sie als „PETO II“. Janne, Andreas und Max haben sich für „PETO I“ qualifiziert.

Wir erreichen zügig den Boxenstopp, fallen dann aber zurück, weil beim Bremsen die Lenkung blockiert. Zwei Kinder, die hinter der Absperrung stehen, als wir mit unserer von der Strecke abgekommenen Wanne auf sie zurasen, kommen glücklicherweise mit dem Schrecken davon. Wir verlieren jedoch wertvolle Sekunden, die sich erst im zweiten Lauf wieder aufholen lassen.

Knapp reicht es zum Einzug in das Achtelfinale, in dem „PETO I“ und wir uns dann aber der Konkurrenz geschlagen geben müssen.

Bei einem Bier diskutieren wir anschließend die möglichen technischen Verbesserungen fürs nächste Jahr, denn, dass wir wieder dabei sein werden, ist klar.

 

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